Die Bergmähwiese

einzigartige Natur und farbenfroher Blütenreichtum

Die Bergmähwiesen im Vogelsberg sind einer der wertvollsten Naturräume in Mitteleuropa und sie bestechen durch ihre außerordentlich große Vielfalt an Blumen, Kräutern und Gräsern. Die blühenden Wiesen sind ein vom Mensch gemachtes Naturwunder und durch vielseitige Herausforderungen gehören sie zu den stark gefährdeten Lebensräumen. Daher engagiert sich „Nähe ist gut“ seit Juni 2016 für den Erhalt und Schutz der Bergmähwiesen im Vogelsberg.

Der Blütenticker: wann das Blütenmeer in voller Pracht steht:
Juni 2023: Blüten so weit das Auge reicht! 95%

Der Bergmähwiesenpfad: ein Erlebnis für die ganze Familie

Der Bergmähwiesenpfad bei Herchenhain/Grebenhain im Vogelsberg führt als Rundweg durch die einzigartige Natur der Bergmähwiesen. Acht Informationsstelen entlang des Pfades behandeln spannende Fakten zur Bergmähwiese und der Region Vogelsberg.

Der Pfad wurde von der Nachhaltigkeitsinitiative „Nähe ist gut“ gemeinsam mit dem Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg (gefördert durch Bundesumweltministerium, dem Bundesamt für Naturschutz und dem Hessischen Umweltministerium) entwickelt. Gepflegt und erhalten wird der Pfad von freiwilligen Helfern des „Vogelsberger Höhenclubs“ (VHC).

Der Pfad ist rund 9 Kilometer lang, für den gesamten Weg sind ca. 3 Stunden einzuplanen. Gestartet werden kann am Parkplatz „Herchenhainer Höhe“ an der Rasthausstraße, am Parkplatz „Festplatz Herchenhain“ oder an dem am Vulkan-Radweg gelegenen Parkplatz in Hartmannshain. Dabei sind die Startpunkte auch gut mit Bahn und Bus zu erreichen. Festes Schuhwerk wird empfohlen.

Anfahrt

Mit dem Auto:

Über die B275 oder die L3338, GPS Koordinaten: N 50° 29‘ 04‘‘, E 9° 16‘ 39‘‘. Parkmöglichkeiten befinden sich auf der Herchenhainer Höhe an der Rasthausstraße, am Festplatz Herchenhain und in Hartmannshain am Vulkan-Radweg.

Mit dem Fahrrad:

Über den Vulkanradweg oder mit dem Vulkanexpress.

Mit dem RMV:

Sowohl Herchenhain als auch Hartmannshain sind täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Zwischen Mai und Oktober verkehrt zudem der Vogelsberger Vulkan-Express, ein Netz von sechs Buslinien. Radfahrer können ihr Rad im Anhänger der Vulkan-Express-Busse kostenlos mittransportieren.

Hier können Sie sich den GPS Track für Ihre Wanderung herunterladen.

Ab Sommer 2023 gibt es einen Familien-Pfad, der auf einer verkürzten Strecke von rund 3 Kilometern auch für die Kleinsten Naturfreunde gut zu bewältigen ist. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.

Werde Bergmähwiesen-Botschafter

Du bist Fan des Bergmähwiesenpfades und hast bereits eine Spende für die Bewirtschafter der Bergmähwiesen erwandert? Du möchtest Deine Freunde ebenfalls zum Wandern für den guten Zweck zu begeistern? Dann bist Du ein idealer Bergmähwiesenpfad-Botschafter!

Halte auf dem Bergmähwiesenpfad Ausschau nach unserer Foto-Stele, fotografiere Dich vor dem ausgewiesenen Hintergrund und melde Dich mit Deinem Foto als „Beweis“ für Dein Botschafter-Versprechen und einer kurzen Info, wer Du bist und was die Bergmähwiesen für Dich besonders macht unter info@bergmaehwiesen.de bei uns. Mit Deiner Zustimmung erscheinst Du hier als Bergmähwiesenpfad-Botschafter und machst Dich gemeinsam mit uns für den Erhalt dieses besonderen Naturraums stark! Für Deinen Einsatz belohnen wir Dich mit einer Urkunde und einem kleinen Gruß von den Wiesen!
„Wir sind begeisterte Wanderer und erkunden immer neue Wege in der Region. So sind wir nun auch auf den Bergmähwiesenpfad aufmerksam geworden. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen diesen gemeinsam zu erkunden. Ein toller Rundweg mit fantastischem Weit- und Ausblick auf das Umland. Interessante und abwechslungsreiche Pfade machen die Wanderung zu einem gelungenen Erlebnis. Geeignet für Jung und Alt auf jeden Fall einen Besuch wert.“
Chris und Andorin aus Altenstadt

Die 5 Euro Aktion - Wandern für den guten Zweck!

Mit der Aktion „5 Euro für die Bewirtschafter der Bergmähwiesen“ kann jeder zum Bergmähwiesenretter werden. Dazu muss lediglich der Bergmähwiesenpfad gewandert werden und der Aufkleber auf den Infostelen gefunden werden. Die Buchstaben auf den Aufklebern ergeben ein Lösungswort, das Sie hier unten eintragen können. Für jeden Eintrag spendet „Nähe ist gut“ am Jahresende 5 Euro an die Bewirtschafter der Bergmähwiesen.

Fakten zu den Bergmähwiesen

Bergmähwiesen bestechen durch ihre große Vielfalt an Blumen, Kräutern und Gräsern. Arnika, Goldhafer, Weicher Pippau und viele andere Arten sind hier zu Hause. Seltene Vögel, eine Vielzahl an Schmetterlingen, Heuschrecken und anderen Insekten leben hier. Auf einer Fläche von 25 Quadratmetern kommen bis zu 61 Pflanzenarten vor. Diese enorme Artenvielfalt wird in keinem anderen Lebensraum erreicht – das macht die Bergmähwiesen zu einem der wertvollsten Naturräume in Mitteleuropa.

Bergmähwiesen sind keine Wildnis, sondern ein vom Menschen gemachtes heimisches Naturwunder. Seit Jahrhunderten mähen die Bewirtschafter die Wiesen im Sommer. Dabei ist das Timing der ersten sogenannten „Mahd“ entscheidend: wird zu spät oder gar nicht gemäht, verdrängen durchsetzungsstarke Pflanzen schwächere Arten und reduzieren die Pflanzenvielfalt. Wird zu früh und zu viel gemäht, verschwinden Pflanzen, die noch nicht ausgereift sind und sich so nicht vermehren können. Setzt die Mahd aus, spürt man dies sofort die Wirkung in der Zusammensetzung der Pflanzen. Eine zweite Nutzung im Jahr findet oft durch die Beweidung von Rindern, Schafen und Ziegen statt. Das Ergebnis: Die Pflanzenvielfalt bleibt bestehen. Für Tiere ist das frische Gras voller wertvoller Nährstoffe und das gewonnene Heu ein Gourmet-Futter.

Bergmähwiesen gehören zu den stark gefährdeten Lebensräumen und stehen daher unter besonderem Schutz. Aufforstung, Intensivierung der Landwirtschaft, Bebauung oder die Aufgabe der Wiesen durch die Bewirtschafter bedrohen die letzten dieser artenreichen Wiesenart in Hessen.

Die Besonderheit dabei ist, dass ohne die Arbeit der Bauern keine Bergmähwiesen erhalten bleiben können. Die Bauern sind Landschaftspfleger und wertvolle Naturschützer. Damit tragen sie auch zur wirtschaftlichen und sozialen Stabilität in einer der größten zusammenhängenden Grünlandregionen Hessens bei. Jedoch ist die jahrhundertealte Form der Bewirtschaftung nach modernen Ansprüchen der Landwirtschaft wenig effizient: die Flächen werden wenig oder gar nicht gedüngt und können nur ein bis zweimal im Jahr gemäht werden. Die Bauern erzielen daher nur ein sehr geringes Einkommen. Wenn allerdings niemand mehr die Bergmähwiesen bearbeitet und pflegt, werden sie und ihre einzigartige Pflanzen- und Tiervielfalt innerhalb weniger Jahre verschwinden. Hessen ist dann um einen wertvollen Naturraum ärmer.

Bewirtschafter

Die Bewirtschafter der Bergmähwiesen tragen mit ihrer Arbeit und ihrer Liebe für die Natur maßgeblich dazu bei, dass die Artenvielfalt der Wiesen erhalten bleibt. Denn die Bergmähwiesen sind ein von Menschen gemachter Lebensraum für Pflanzen- und Insektenarten. Ohne die Bewirtschaftung würden diese Flächen verloren gehen und wertvolle Pflanzenarten verdrängt. Vor allem die traditionelle Form der Bewirtschaftung der Bergmähwiesen ist besonders umweltfreundlich. Dabei können die Flächen jedoch nur ein bis zweimal pro Jahr gemäht werden und die Landwirte erzielen so nur ein geringes Einkommen von den Wiesen. Daher unterstützt „Nähe ist gut“ die Bewirtschafter, damit sie sich auch weiterhin für den Erhalt der Bergmähwiesen einsetzen können.

Wir möchten Ihnen im Folgenden ein paar Bewirtschafter der Vogelsberger Bergmähwiesen vorstellen und Ihnen Einblicke in ihren Alltag, und die Arbeit gewähren. Sie stehen stellvertretend für viele weitere engagierte Menschen.

„Es ist unglaublich schön zu sehen, wie aus einer zugewucherten Fläche wieder eine Bergmähwiese mit besonderer Artenvielfalt entsteht.“

Uta Muth (links) und ihre Tochter

„Jede Wiese ist einzigartig. Diese Abwechslung ist großartig, auch wenn sie uns oft die Arbeit erschwert. Aber diese machen wir mit Herzblut bereits in der vierten Generation.“

Frank Groh (rechts) und seine Söhne

„Wir betreiben tagtäglich Naturschutz. Ohne unsere Arbeit hätten wir hier im Vogelsberg nur Heckenlandschaften.“

Andreas Löffler und Esther Waldeck

Galerie